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Die Häutung der Schlangen

Die Entstehung einer neuen Schlangenhaut

(Abbildung 1) Die Entstehung der Schlangenhaut

Reptilien wachsen ihr ganzes Leben lang. Die Haut der Reptilien wächst jedoch nicht mit, so das diese ihre alte Haut abstreifen müssen. Bei Schlangen geschieht dies in einem Stück, sie kriechen förmlich aus ihrer alten Haut heraus. Kommt es zu einer "Fetzenhäutung" bei Schlangen, ist dies meist ein Indiz für eine Erkrankung oder für Fehler bei den Haltungsbedingungen. Da das Wachstum mit dem Alter abnimmt, häuten sich, je nach Fütterung, junge Schlangen ca. alle 3 - 4 Wochen und ältere alle 4 - 6 Wochen.


Oreocryptophis porphyraceus laticinctus in der Häutungsphase 3.

Erste Anzeichen für eine bevorstehende Häutung sind ein mattes aussehen mit gleichzeitig trüber werdenden Augen. (Abbildung 1. Phase 3.) Diese "trübe Phase" dauert in der Regel 3-6 Tage, in etwa für den gleichen Zeitraum klart die Haut wieder auf und die Schlange häutet sich.  (Abbildung 1. Phase 4.)

Die gesamte Häutungsphase dauert also insgesamt ca. 12 - 14 Tage.

Das Tier braucht in dieser Zeit eine gute Rückzugsmöglichkeit mit den für die Häutung wichtigen Bedingungen. Dem erhöhten Feuchtigkeitsbedarf sollte Rechnung getragen werden. Ist die Luftfeuchtigkeit zu gering kann es zur bereits oben erwähnten "Fetzenhäutung" kommen. Auch sollte dem Tier in dieser Zeit keine Nahrung angeboten werden, da für den Verdauungsvorgang nötige Flüssigkeit nicht oder nur zum Teil zur Verfügung steht. Beides zusammen (Häutung und Verdauung) bedeutet eine extreme Doppelbelastung (im Bezug auf den Feuchtigkeitsbedarf) für das Tier. Tiere während der Häutung zeigen ein anderes meist eher defensives Verhalten, manche verteidigen sich aggressiv bei jeder Störung.

Abbildung 5.

Natternhemd einer Bambusnatter

Das Tier beginnt seine Schnauze an rauen Gegenständen zu reiben bis sich die alte Haut an der oberen und unteren Lippe löst. Anschließend kriecht es so oft durch enge Spalten, durch Geäst oder ähnlichem bis die abgelösten Hautteile daran hängen bleiben. Nun kriecht es Schuppenreihe für Schuppenreihe langsam aus der Haut, dabei wird die Hautinnenseite nach außen gestülpt.

Zum Vorschein kommt die neue Haut, das Tier erstrahlt förmlich in neuem Glanz. Zurück bleibt das so genannte Natternhemd. (Abbildung 5.)

Das gleiche Tier wie oben nach der Häutung.


Häutung in Fetzen

Leider kann es immer mal vorkommen das sich die Schlange in Fetzen häutet. Dabei handelt es sich immer um eine Konditionsschwäche.

Diese kann durch folgende Ursachen hervorgerufen werden.

  • Zu trockene oder zu feuchte Haltung. (die häufigste Ursache)

  • Schlechter Ernährungs- und Allgemeinzustand.

  • Vitaminmangel (insbesondere Vitamin A und C)

  • Zu tiefe Terrariumtemperatur.

  • Ektoparasiten, Krankheiten oder alte Verletzungen.

  • Fehlen rauer Gegenstände als Häutungshilfe im Terrarium.

Überprüfen sie zunächst die Haltungsbedingungen. Sind die Ursachen erkannt und beseitigt können sie zur kurzfristigen Hilfe bei der Häutung folgendes tun:

  1. Gönnen sie dem Tier ein Bad in lauwarmem Wasser, dabei kann der Flüssigkeitshaushalt (zum Teil) ausgeglichen werden, gleichzeitig wird die Haut eingeweicht und löst sich besser. Evtl. das Tier durch ein Frotteetuch oder ähnlichem kriechen lassen, so können die eingeweichten Hautfetzen abgestreift werden.

  2. Vorsichtiges abstreifen der alten Hautstücke mit den Fingern, die Haut sollte sich leicht (ohne Widerstand) in Richtung Schwanz streifen lassen, ist dies nicht der Fall das Bad noch für eine Weile wiederholen. Niemals die Haut an oder über den Augen abziehen, hier besteht die Gefahr von Augenverletzungen.

  3. Geben sie dem Tier die Möglichkeit sich an Gegenständen reiben zu können. (Kunstpflanzen, raue Steine u.s.w.) So hat das Tier auch die Chance evtl.  übersehene Hautteile selbst zu entfernen.

Vorbeugung

Mein Tipp: Um Fetzenhäutung wegen zu geringer Feuchtigkeit zu vermeiden habe ich in jedem Terrarium eine Feuchtbox. Dadurch besteht die Möglichkeit einen feuchteren Platz (auch in kleinen Behältern) zu schaffen ohne alles "unter Wasser" zu setzen. Diese immer feucht gehaltene Rückzugsmöglichkeit wird in den Häutungsphasen meiner Tiere gerne angenommen.

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